Modifizierung der RC-Funkfernsteuerung Planet T5 (2,4 GHz)

Eigentlich ist es gaaaanz einfach: Die 4 Potis der Original-Kreuzknüppel werden mitsamt ihrer Kreuzknüppel ausgebaut und durch andere Potis bzw. Widerstandsnetzwerke ersetzt, die sich für Modellbahnsteuerung besser eignen, da sie sich besser bedienen lassen. Aber wie immer und überall steckt der Teufel im Detail...

Nach einigen Experimenten wurde eine Platine angefertigt, die die Potis der 3 Fahrkanäle und den Tastenblock mit 17 Tasten trägt. Diese wird anstelle der Kreuzknüppel eingebaut. Dazu sind die Kabel an den Platinen der Kreuzknüppelpotis abzuschneiden und mit Buchsenleisten zum Aufstecken auf Stiftleisten zu versehen.

Die Beschaltung der Drehpotis ist recht einfach, der Doppel-Kipptaster (untere Stiftleisten im Bild) wird direkt an die Kabel der Controllerplatine (obere Stiftleisten im Bild) angeschlossen. Jedes Poti (5 k Ohm linear) bekommt an Anfang und Ende je einen Widerstand von 910 Ohm vorgeschaltet und am Schleifer einen Widerstand von 22 k Ohm. Die 910 Ohm Wiederstände sorgen dafür, dass man mit dem Poti die Endlagen nicht mehr erreicht. Der 22k-Widerstand verhindert Kurzschlüsse oder Querströme beim Betätigen der Doppel-Kipptaster. Da der zugehörige Fahrtregler weiß, dass der Stellbereich der Potis eingeschränkt ist, behandelt er den durch das Poti erreichbaren Impulsbreitenbereich anders als die durch den Doppel-Kipptaster erreichbaren Endlagen. Die Potis wurden durch mechanische Modifikation mit einer Mittelrastung ausgestattet. Dazu wurden die Schlitze der geschlitzten Wellen so tief eingesägt, dass die Gewindebuchse leicht angesägt wurde. Eine speziell gebogene Feder rastet in Mittelstellung in die Nuten der Gewindebuchse ein und erzeugt dadurch einen spürbaren Rastpunkt.

Die Seite mit dem Tastensatz ist etwas aufwendiger, für die 17 Kurzhubtaster sind 19 gleiche Widerstände zu platzieren, die (in Reihe geschaltet) die Widerstandsbahn des entfernten Potis ersetzen. Hier kamen SMD-Widerstände mit 510 Ohm zum Einsatz. Dann ist noch ein hochohmiger Widerstand erforderlich, der bei unbetätigten Tastern den Abgriff auf definiertes Potential (GND) zieht. Hierfür kam ein SMD-Widerstand mit 56k zum Einsatz (ganz rechts im Bild):

Hier ist nochmal die Poti-Seite zu sehen, jetzt aber mit eingebauten Doppel-Kipptastern. Diese wurden in die Löcher montiert, die der Hersteller des Gehäuses bereits vorgesehen hat. Die Platine trägt auch zwei Abstandsbolzen (M2,5mm) zur Aufnahme der Batterieschalterplatine. Dazu wurde Gewinde in die Platine geschnitten. Um die Bolzen vor Verdrehung zu sichern, wurden die nach dem Einschrauben mit Heißkleber fixiert:

Die Doppel-Kipptaster sind über Kabel mit Steckverbinder angeschlossen, die von PC-Turboschaltern (Restposten bei Conrad, inzwischen aber ausverkauft) stammen:

Die Bedienelemente wurden so angeordnet, dass möglichst wenig am Gehäuse des Gerätes geändert werden musste. Ganz ohne Beschädigung ging es aber nicht, an der rechten Seite mussten 2 Ecken in den runden Ausschnitt geschnitten werden und der Steg zwischen dem runden Ausschnitt und dem unteren rechteckigen Ausschnitt entfernt werden. Da in der Mitte aufgrund des Potis und der Öse für den Halsgurt kein Platz für den Batterieschalter mehr war, wurde er kurzerhand links unter den Potis platziert:

Aus weißem PVC wurde eine neue Abdeckung angefertigt. Ein einlaminiertes Blatt blaues bedrucktes Papier dient als Frontplatte und Folientastatur:

Die Tastatur ist durch die Laminierfolie sehr gut bedienbar, drei Bedienknöpfe für die Potis runden das Bild ab.

Inzwischen wurden etliche Fernsteuerungen umgebaut, die alle hervorragend funktionieren und an den Fahrtreglern identische Impulsbreitenscannwerte erreichen (mit Testprogramm im Fahrtregler ermittelt, das die Werte per UART an den PC sendet).

Doch die Zeit bleibt nicht stehen, die Entwicklung geht weiter. Daher gab es einige Experimente mit eigenen Handsteuergeräten auf Basis des ATtiny24. Da die Bezugsquelle der Potis mit Mittelrastung versiegt ist, wurde auch mit Tasten (up, down, stopp) experimentiert. Von der "Planet T5" wird dabei nur noch das Sendemodul verwendet.

Da die zuletzt beschafften Funkempfänger "Planet R6m" sehr starken Exemplarstreuungen unterliegen und ein fehlerhaftes Failsafe haben, wird derzeit (Feb. 2014) auch mit RC-Anlagen der Marke Flysky experimentiert. Es wird ein übersichtliches Handsteuergerät mit einem Verwaltungskanal (mit vsl. 15 Tasten) und zwei Fahrkanälen (je 5 Tasten für vorwärts, rückwärts, stopp, Funktion ein / Pfeife und Funktion aus / Glocke) werden. Dazu wird noch ein versenkt angebrachter Bindetaster kommen, falls das RC-System Flysky mit den preiswerten Dreikanal-Empfängern zum Einsatz kommt.