Das Triebwerk

In der Bucht schoss ich im Zustand geistiger Umnachtung zwei dieser Triebwerke für Spur G.


Klar, Playmobil ist nicht LGB, aber ich habe schon ganz brauchbare Playmobil-Loks gesehen, daher bot ich einen geringen Betrag und bekam die Dinger recht günstig. Eines davon war nagelneu, beim Anderen war das Schneckenrad verschlissen.


Ich baute erstmal die integrierte Elektronik aus und lötete Anschlusskabel an die Motoren.


Die Ernüchterung kam dann, als ich feststellte, dass die Triebwerke mit 3V-Motoren ausgerüstet waren, die sich mit zerhackten 12V (PWM mit 28,8 kHz) recht zickig verhielten. Naja, der Verlust war nicht der Rede wert, die Dinger wurden dann einige Monate als Staubfänger benutzt.

Doch dann wurde bei den Feldbahnsinnigen der Ruf nach einem Fahrtregler für die Planet-RC-Steuerung laut, der mit nur einer Li-Zelle auskommt. Als nach einigen Versuchen mit dem RC-Empfänger "Planet R6m" und einigen Servos klar war, dass die Empfänger bis weit unter 3V störungsfrei arbeiten, wurden diese Antriebe wieder interessant, denn es sind ja ideale Testplattformen für Einzeller-Steuerungen.


Also wurde der Getriebekasten des verschlissenen Triebwerks etwas beschnitten, eine neue Antriebswelle mit Schneckenrad besorgt und eingebaut und ein Radsensor (Reed-Kontakt mit 2 Magneten) eingebaut, denn ich hatte ja noch...


...ein paar Teile eines Stainz-Gehäuses von LGB, aus denen der Vorbesitzer Triebwerk, Kupplungen und ein paar andere Teile für Eigenbauten entnommen hatte.


Damit das Triebwerk in die Stainz hineinpasste, musste es ganz schön beschnitten und befeilt (beflext) werden. Auch der Rahmen der Stainz musste die Flex ertragen, denn der Radstand stimmte nicht ganz überein. Und weil über dem Getriebe noch etwas Platz war, wurde ein passendes Gewicht aus Blei gegossen und am Getriebekasten befestigt. Somit konnte auf das Gewicht im Kessel verzichtet werden, was Platz für die Elektronik schuf.


Später wurde dann noch hinten eine Nut (rechts oben zu sehen) in den Getriebedeckel eingearbeitet, mit der das Getriebe in eine im Rahmen fest justierte Schraube wie in einen "Pilzkopf" eingehängt werden kann. Vorn wurde ein Winkel an den Getriebedeckel angeschraubt, ...


... durch dessen Bohrung das Getriebe mit dem Schornstein festgeschraubt wird. Ein paar Schraubenmuttern als Distanzscheiben missbraucht sorgen für den nötigen Druck und auch für etwas zusätzliches Gewicht. Hier sieht man auch den Stelldraht für den fernbedienbaren Entkuppler, der durch das Getriebe führt und das Bohren einiger Löcher in die Spanten erforderte.


© 08/2011 by Hannes