Einfaches manuelles Zündpult für 12 Stromkreise...
Eines Tages wandte sich mein Nachbar (ein frischgebackener Pyrotechniker mit noch feuchtem Klasse IV-Schein) mit der Frage an mich, ob es denn (aus elektrischer Sicht) gefährlich sei, ein Feuerwerk (mit zugelassenen elektrischen Zündkapseln) zu zünden, indem man die Zünddrähte an die Kontaktflächen des Akkus eines Akkuschraubers hält. Nunja, ich hielt es für gefährlich, denn:
NiMH-Akkupacks mögen keinen Kurzschluss,
Feuerwerke finden meist im Dunkeln statt, da sieht man schlecht, was man tut,
der Kontakt erfolgt ggf. nicht zuverlässig, worauf es Zündversager geben könnte, wenn mehrere Zündkapseln in Reihe geschaltet sind.
Ich bot ihm daher an, den Rohbau eines einfachen Zündpultes zu bauen, das aus elektrischer Sicht sicher ist. Es ist in einen Gerätekoffer (da war mal ein Dremel-Plagiat vom Praktiker drin) aus Alu eingebaut und verfügt über folgende Features:
Vernünftige Anschlussklemmen für 12 Zündstromkreise,
12 solide Mikrotaster (250V/16A) zum Auslösen der Zündungen,
12V-Bleigel-Akku mit 2Ah Kapazität (niedriger Innenwiderstand),
eine Halogen-Stiftsockel-Lampe 12V/35W in Reihe als selbstheilende Sicherung (Strombegrenzung im Falle eines Kurzschlusses in der Zündleitung) zum Schutz von Akku und Verdrahtung,
aufklappbare Abdeckung über den Mikrotastern, um ungewollte Zündungen während des Anklemmens zu vermeiden,
Ladebuchse zum Laden des Akkus mit einem speziellen Akkulader für 12V-Blei-Gel-Akkus.
Auf einen spezellen Hauptschalter wurde aufgrund der klappbaren Tasterabdeckung verzichtet. Die Entscheidung für die Mikrotaster fiel aus Kostengründen. Sie sehen zwar nicht besonders schön aus, erfüllen aber zuverlässig ihren Zweck. Hand-Taster gleicher Belastbarkeit hätten das Gerät drastisch verteuert.
Oben sieht man das Anschluss-Terminal mit Polklemmen, mit denen man die Zündleitungen (Klingeldraht) ohne Schraubwerkzeug festklemmen (schrauben) kann. Unter dem Loch oben links ist die Halogenlampe. Die Abdeckung der Taster ist momentan aufgeklappt. Unter der unteren hellen Abdeckung ist der Akku verstaut. Unter dem Loch rechts unten ist die Ladebuchse.
Das Zündpult ist einfach, billig und unkonventionell aufgebaut, erfüllt aber zuverlässig seinen Zweck.